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Wie es mit der Medizin begann

11.09.2022, 14:40

Der Schamanismus war für mich ziehmlich unbekannt
nachdem ich mich hier in Amazonien damit beschäftigte bekam ich von Yve viele interessante Texte
ich faßte einen Text zusammen und küzte ihn immer wieder
den möchte ich euch vortragen, lehnt euch bitte zurück
Gehen wir 7000 Jahre in der Zeit zurück......
In der Jungsteinzeit verbreiteten sich die Dorfsiedlungen von Kleinasien aus die Donau hinauf und in ihren Nebenflüsse.
Ende des fünften Jahrtausends waren die Flußtäler Mitteleuropas besiedelt.
Auf den brandgerodeten Flächen errichteten sie zwanzig bis dreißig Meter lange Gemeinschaftshäuser mit rechteckigem Grundriß.
Waren die Weiden und Felder ausgelaugt, nach 10 bis 20 Jahre, so zogen die Menschen weiter.
Neue Flächen wurden mit Feuer und Steinäxte gerodet, Felder und Weideflächen wurden angelegt.
Die Siedlungen in der Jungsteinzeit waren winzige Inseln im grünem Urwald.
Noch Jahrtausende Jahre später im frühem Mittelalter reichte der dichte Wald von Dänemark bis Südspanien.
Am Übergang von dem bewirtschafteten Land zum Urwald entstand ein Biotop mit dornigem Gestrüpp.
Diese natürliche Grenze oder Hecke hatte eine praktische Bedeutung, das Weidevieh konnte nicht entfliehen, es konnten Pfosten, Ruten, Flechtwerk für mit Lehm verschmierte Wände oder Korbwerk herausgeschnitten werden.
Man konnte in der Hecke Vogeleier, Beeren und Nüsse finden.
Die Hecke gab auch Schutz vor der feindlichen Umwelt, Wölfe und Bären wurden ferngehalten, genauso wie Rehe die Feldfrüchte fressen wollten.
Heilkräuter konnten hier gedeihen. Je mehr die Weidetiere an der Hecke knabberten um so dichter wurde sie und bildete ein natürliches Gehege.
Es hielt auch die „Wilden Menschen“ , Menschen die außerhalb der Hecke lebten, ab in die Zivilisation zu kommen und dort plündern.
Für die jungsteinzeitlichen Siedler war die Hecke aber nicht nur eine physische Grenze zwischen dem kultivierten Land und der Wildnis, sondern ebenso eine metaphysische Grenze.
Hinter dem Gehege hausten nicht nur wilde Menschen und Raubtiere, sondern hier fing auch das Reich der Gespenster, Trolle, Kobolde, Waldunholde und Elfen an.
Auch Gottheiten lebten hinter der natürlichen Grenze, so in der Auffassung der Siedler.
Hinter der Hecke lebte nicht nur das Böse, es kam auch die spirituelle Kraft von der anderen Seite.
Die Siedler erhielten ihre Energieströme von ihren Ahnen von außerhalb der Hecke.
Besondere Verehrung genossen die Großmütter aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und Trägerin überlieferten Wissens.
Ihre Kinder sorgen für sich selbst, die tägliche Arbeit wird von jüngeren verrichtet, sie haben Zeit und Muße zum sinnieren.
Sie sorgen sich um die Hausbewohner und die Stalltiere.
Die besten Kräuter für Blutstillungen sind ihnen bekannt.
Welche Wurzel den Durchfall beim Kalb stoppen kann und wo man sie findet weiß sie.
Die Großmütter sammeln den beruhigenden Tee für den zahnenden Säugling.
Sie kennen Geburtskräuter, Liebeskräuter, Verjüngungskräuter und kennen den richtigen Spruch und Ritual damit die Pflanzen ihre ganze Wirkung entfalten können.
An den Wintertagen saß die Großmutter im Haus am Feuer, an den anderen Tagen verweilte sie am Hag der dornigen Hecke am Rand der Siedlung.
Dort sammelte sie Reisig und kleine Hölzer.
Die alte weißhaarige Frau kannte sich mit den Hölzern aus, sie wußte welches Holz heilende Wirkung hat, welches böse Geister vertreiben konnte.
Das Wissen darüber wurde von der Mutter an die Tochter immer weitergegeben.
Auch Kräuter zum würzen, heilen und zaubern wurden von ihr in der Hecke gefunden.
Und wenn man sich alleine so lange Zeit an so einem ruhigem Ort aufhält, Muße und Zeit für die Natur hat, so hört man die Tiere sprechen oder geheimnisvolle Geistwesen werden sichtbar und verraten einem Geheimnisse.
Aus Dankbarkeit wird am nächsten Tag etwas Brei oder eine Schüsselchen Milch an dem Ort abgelegt.
Oder es wird der Stein oder Baum wo die Vision empfangen wurde mit etwas Blut oder etwas anderem wertvollem betupft.
Vielleicht wird auch etwas Räucherwerk angezündet.
Man kann hier von Hexenrituale sprechen.
Die Alte im Hag oder am Herd stellte die Verbindung zu den Ahnen und Göttern dar.
Die Großmutter hielt sich lange in der Nähe vom Hag, Hecke, auf und wurde so von den anderen Dorfbewohnern als Heckensitzerin bezeichnet.
Aus Hag für Hecke und Zussa, das Weib, entstand das Wort Hagezusse, und daraus wiederum das Wort Hexe.
Sie bekam auch den Namen Zaunreiterin in verschiedenen Gebieten.
Zaunreiterin nicht deswegen weil sie mit einem Zaunstecken durch die Luft fliegt,
sondern weil sie in der Hecke sitzt , an der Schwelle zwischen der Natur und Kultur,
zwischen der Welt der Geister und der Menschen.
Aus der Hexe wurde im Laufe der Zeit und abhängig vom Gebiet die Schamanin.
Die Frau, die es am besten verstand, zwischen beiden Welten zu vermitteln, und sich ein großes Wissen angeeignet hatte.
ich danke euch fürs zuhören

11.09.2022, 14:40

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