Nele die Goldschmiedin




Hier könnt ihr Euch und Eure Rolle vorstellen

Moderator: Jil Cuttita

Nele die Goldschmiedin

Beitragvon Neleaa Resident » 01.01.2014, 18:41

Nele die Goldschmiedin

in Damaskus geboren und bei meinem Vater, Jengis, dem Goldschmied aufgewachsen. Mein Vater war streng und gläubig und so erzog er mich auch, leicht war es nie, ohne Mutter aufzuwachsen, sie verstarb bei meiner Geburt und mein Vater gab wohl mir die Schuld an Ihrem Tod.

Aber ich hatte Tanten, die weit weniger streng waren und so hatte ich dennoch eine schöne Kindheit. Früh lernte ich mit Gold und Goldwaage umzugehen und auch die Schmiedearbeiten gingen mir leicht von der Hand. Kreativ wie ich war und immer noch bin, fertigte ich viele Schmuckstücke an und erfreute manch Frauenherz, weniger die Geldkatzen der Männer.

Als ich bei meinem Vater nichts mehr lernen konnte und wir immer mehr aneinander gerieten, schickte er mich nach Marrakesch mit einer Empfehlung an eine entfernte Verwandte. Ich machte mich auf die Reise und lernte, die, wie ich meinte große Welt kennen, kannte ich außer Damaskus nichts.

Alles war neu für mich und ich war fasziniert, vor allem als ich in Marrakesch ankam. Dort lernte ich den anderen Zweig meiner Familie kennen. Frauen die sich im Goldhandel gut auskannten und Männer, die die Frauen arbeiten ließen. Es war für mich eine ganz andere Welt und ich lebte und arbeitete mich schnell ein.

Nun lernte ich auch mit Edelsteinen zu arbeiten und ich fertigte zum Entzücken meiner Lehrherrin, eine in Marrakesch bekannten Goldschmiedin, feines Geschmeide und Ohrschmuck. Man wurde auf mich durch meine Arbeiten aufmerksam und ich machte mir langsam einen Namen.

Ich war stolz auf mich und ich erfreute mich immer mehr an dem Interesse der verschiedenen Kundinnen die sich auch gerne von mir beraten ließen. Meine Lehrzeit war nun seit einem Jahr vorbei und ich dachte es würde immer so weiter gehen, fühlt mich wohl und konnte mir nichts anderes mehr vorstellen.

Doch mein Vater, Hinterhältig und Kalt hatte andere Pläne für mich, die er jedoch nicht mit mir besprach, sondern mit meiner Lehrherrin. Er wollte mich verheiraten, hätte ich doch das richtige Alter und hässlich sei ich ja auch nicht gerade, ja, und der passende Mann war auch schon gefunden! Sogar der Brautpreis sei schon bezahlt und mein …zukünftiger Ehemann sei schon auf dem Weg nach Marrakesch.

Als mir die Wünsche meines Vaters nun zugetragen wurden, war mir klar, ich musste Fliehen, solange ich noch Zeit hatte. Dieser Mann, älter als ich und wohl auch sehr reich wollte mich um jeden Preis. Sah er mich zu jener Zeit bevor ich nach Marrakesch geschickt wurde bei meinem Vater in der Gold Schmiede, nur erschien ich zu jung und man wolle warten bis ich die nötige Reife habe…. Nun war ich wohl reif… und sollte schnellstens verheiratet werden.

Angst und Verzweiflung machten sich breit in mir, wo sollte ich hin, ich kannte ja keinen. Doch viel Zeit blieb mir nicht und so packte ich meine Kleider, Proviant und meine Goldkatze, die stetig gefüllt worden war. Ich versteckte meine Sachen sicher im Stall und wollte das nächste Schiff nehmen.

Doch meinte mein Schicksal es wohl anders mit mir….
Als ich aus dem Stall kam, lief ich einem Fremden in die Arme der mich fest in meine Oberarme griff.… Laut schreiend versuchte ich mich aus dem harten Griff zu befreien, doch der Mann lachte nur und meinte…eine Wildkatze, ja so will ich es, das also ist meine Braut! Ich erstarrte und meine schlimmsten Alpträume wurden wahr.

Was nun, was sollte ich machen aber ich konnte nichts mehr tun, er schleppte mich in den Stall und riss mir die Kleider vom Leib… Lachte und meinte nur, ich habe lange genug auf dich gewartet, heute Nacht wirst Du die meine und in zwei Tagen geht unser Schiff, morgen wird die Hochzeit sein dein Vater und ich haben es so beschlossen und der Preis ist ausgemacht.

Nach diesen Worten warf er mich brutal ins Heu und tat mir schreckliche Dinge an, dass nur meine Ohnmacht mich vor dem Wahnsinn bewahrte. Der nächste Morgen kam und mit Schmerzen wachte ich auf und sah mich im eigenen getrockneten Blut liegen. Scham aber vor allem Elend und Wut, blinde Wut ließen mich handeln. Ich ging, mehr kriechend zum Strohballen unter dem ich meine Sachen für die Reise versteckt hatte, gut dass sie nicht entdeckt wurden und schleppte mich zum Brunnen säuberte mich notdürftig und zog mir dunkle unauffällige Reisekleidung an.

Jeder Handgriff tat bis ins Innere meiner Seele weh, aber das schob ich beiseite, mein einziger Gedanke war…. Flucht egal wohin nur weg von hier. Wusste ich ja nun was mich erwartete und das würde ich nicht überleben.

Ich wartete die Abenddämmerung am Hafen unter einem Bretterverschlag ab und suchte mir ein großes Handelsschiff aus, erwischte einen günstigen Augenblick als die Mannschaft das Schiff verlies um wohl in der Stadt noch Proviant zu kaufen. Ein paar Worte der Männer bekam ich mit, die wichtigsten waren, wir laufen heute Nacht noch aus….aufatmend und mit großer Vorsicht kletterte ich an Bord, versteckte mich im hintersten Winkel und betete seit langer Zeit leise vor mich hin in der Hoffnung das ich diese Fahrt unentdeckt überleben würde.

Ich schlief ein vor Erschöpfung und mein Körper brannte wie Feuer von der unerwünschten brutalen Behandlung, lag ich noch nie bei einem Mann…. werde ich es jemals vergessen? Das Schaukeln des Schiffes und die leisen Wellen die an den Schiffsrumpf schlugen, weckten mich in meinem Versteck und die Schmerzen waren nach dem Schlaf doch ein wenig erträglicher geworden. Wie lange ich nun unterwegs war, wusste ich nicht, waren es Stunden Tage oder Wochen.

Mein Proviant war fast aufgebraucht und ich hoffte, das die Reise bald zu Ende sei und so hangelte ich mich aus den Säcken die mir als Decke dienten hoch und schaute durch die Bretter meines Verstecks… Wasser so weit das Auge reicht… Aber da, das war doch Land, ich rieb meine Augen und sah es immer deutlicher, Land endlich, Tränen der Erleichterung aber auch der Unsicherheit. Schnell raffte ich meine Sachen zusammen und machte mich ganz klein, abwartend und leise.

Als das Schiff nach gefühlter langer Zeit anlegte hörte ich das erste Mal den Namen meines Ziels…. Carima…. so hieß also meine Neue Heimat!

Ich schaffte es unbemerkt bei dem Tumult von Bord zu gelangen und schlug mich gleich in die Wälder wo ich zum ersten Mal bittere Tränen weinte um das Mädchen welches ich war, aber auch große Erleichterung in mir spürte um die Frau, die ich hoffentlich hier nun sein darf. Werde ich auch immer wachsam und vorsichtig sein so hoffe ich doch, in die Gemeinschaft Carimas aufgenommen zu werden als…

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Neleaa Resident
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